Kein schweres S aber so schee…
Zugegeben hat es zwei Anläufe gebraucht um diesen Gipfel zu machen. Aber was will man machen wenn Regen und Gewitter die Umkehr erzwingen.
Zurück in die Gegenwart. Tom und ich starten wieder vom Parkplatz und sind froh, dass der Wetterbericht wohl richtig war – es dürfte heute noch ein paar Stunden trocken bleiben. Gequatscht wird viel – haben wir uns diesen Sommer auch selten gesehen und noch seltener eine Tour gemacht. Die Momente in denen uns auf Grund von Steigung und Hitze die Luft zum Reden fehlt hören wir die Fauna unserer schönen Heimat. Leider bleibt das fröhlich pfeifende Murmeltier aber unentdeckt.
Der fahrbare Weg nach oben endet nur 2 Kehren nach der letzten Alm und wir schultern unsere Bikes – ein zugegeben mittlerweile sehr ungewohntes Gefühl. Über die noch saftige Wiese gepaart mit den ersten herbstlichen Verfärbungen der Flora und den kitschig schön herausleuchtenden Erika machen wir schnell Meter nach oben. Dann, zur Erleichterung – psychisch und physisch eine flowige Querung des Hanges die auch schon für die Abfahrt sehr viel Spaß verspricht.
Die letzten Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz sind für uns beide quälend anstrengend. Das Kreuz lacht, von einigen Sonnenstrahlen imposant in Szene gesetzt, zu uns herunter – durchbeißen also. Am Gipfel angekommen sind dank Hormonen und unglaublich schönem Ausblick sowie der Freude über die gemeinsame Tour, alle Anstrengungen sofort vergessen.
Wir nutzen die Wetterlage und können endlich auch wieder Bilder machen, die uns selbst sicher auch wieder für neue Touren motivieren werden und euch vielleicht vermitteln wie schee wir es doch hier in Tirol haben.
Mit Schwierigkeitsgraden jenseits der S2 kann dieser Berg nicht aufwarten, aber Stufen, Platten und Spitzkehren gefolgt von losem Geröll lassen mir – zumindest in Gedanken – so manches „Huiuiuiui“ über die Lippen kommen, wenn der geplante Stopp mit dem Bike sich dezent verschiebt. Ein wenig tricky wie man das wohl heutzutage nennt.
Die Querung zaubert uns ein Grinsen ins Gesicht, die Stufen über die Wiese hinunter beuteln uns durch – relaxed wird dann am Weg zur Alm hinunter mit den langegezogenen Kurven und Jumps.
Die letzten Meter talwärts (für die, die es etwas genauer wissen wollen – gesamt über 1.200m) folgen wir den Schildern und Wegen die die Abkürzung zum Parkplatz ausweisen und freuen uns über den einsetzenden Regen als wir am Auto angekommen sind.